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Die europäische Stadt mit ihrer
patrimonialen, kulturellen und sozialen Identität, ihrer administrativen und
ökonomischen Funktion und ihrer symbolischen Vorstellungswelt bildet ein gut
stabilisiertes städtisches Organisationsmodell, welches lediglich durch die Lage,
architektonische und landschaftliche Besonderheiten und das städtische Leben
individualisiert wird. Heute sind die Referenzen der Stadt - modelliert durch den Ort,
an dem sie sich befindet, und unvergesslich gemacht durch ihre beeindruckendsten
städtebaulichenen und architektonischen Kreationen - verknüpft mit dem Prozess ihrer
Aneignung und Nutzung, in denen sich ihre soziale und kulturelle Kohäsion, ihr
städtisches Leben zeigen. So bilden heute die Geschehnisse einer Stadt - politischer,
kultureller, wirtschaftlicher oder anderer Art - und ihre Darstellung durch die Medien die
Faktoren, die die Stadt am besten identifizieren, zusammen mit dem Geschehnis, das die
Stadt voranbringt. Als aktuelle Beispiele mögen Bilbao und das Guggenheim-Museum,
Barcelona und die Olympischen Spiele, Lissabon und die Weltausstellung 1998 (heute Park
der Nationen) dienen.
Os desafios que se colocam hoje à cidade, mais do que os da
planificação reguladora como factor de desenvolvimento, são os da sua reorganização
estratégica num contexto regional alargado, para através das oportunidades que se lhe
oferecem se modernizar e assim resolver os problemas que pela sua actual dinâmica e
globalização ultrapassam a normal capacidade reguladora e normativa ao alcance do poder
político e administrativo. Surge assim o sentido da partilha no construir e gerir a
cidade, substituindo-se o planeamento urbano hierárquico e administrativo pelo projecto
urbano participado.
Die Herausforderungen, vor denen die Stadt heute steht, sind, mehr als die regulierende
Planung als Entwicklungsfaktor, die der strategischen Reorganisation in einem erweiterten
regionalen Kontext, damit sie sich über die Gelegenheiten, die sich ihr bieten,
modernisieren und so die Probleme lösen kann, welche durch die aktuelle Dynamik und
Globalisierung die normale Regulierungs- und Normierungskapazität der politischen und
administrativen Macht überschreiten. So entsteht der Gedanke des Teilens im Bau und in
der Verwaltung einer Stadt. So wird das hierarchische Planen und Verwalten ersetzt durch
ein geteiltes städtisches Projekt.
Auf
diese Art wurden sowohl die Zielsetzungen der Erneuerung und Tragfähigkeit der Stadt
deutlicher als auch die Faktoren, die hierzu beitragen - die Lage, die soziale Kohäsion
und die kulturelle Bestätigung als ein Erbgut für die Zukunft. Die Intervention im Raum
hat heute einen kurzlebigeren Sinn, denn sie verwurzelt sich und bleibt bestehen nur dann,
wenn sie als Erinnerung und Erbe anerkannt und als solches entsprechend von der
Gemeinschaft gepflegt wird. Es ist das Hineinbringen in das Territorium der Stadt der
Fähigkeit zu ihrer höchsten Transformation, Metamorphose, mit dem Ziel der Fortdauer und
der Tragfähigkeit - ihre Polarisierung zu erhalten - womit dem ständigen Anwachsen und
der Entstehung von immer neuen Randgebieten entgegengewirkt wird. Andererseits gewinnt das
an Wert, was im Gewebe der Stadt stabil ist und sie auf diese Weise verewigt, was sie
einzigartig und unersetzbar macht - der Raum der öffentlichen Aneignung und Nutzung. Es
ist der Prozess der Requalifikation der Stadt und des sie erneut Wiederfindens als
bevorzugtes Territorium der Gemeinschaft.
So wurde die EXPO 98 erdacht. So wird es deutlich in ihrer Gestaltung
und Verwaltung.
Die Identität Lissabons gründete
sich auf das Licht seiner Atmosphäre und Farbe, auf die Beziehung zu dem Fluss Tejo, die
gradlinige Zeichnung seiner Alleen, die Verbindung des Reliefs der
© Parque
EXPO'98 S.A. - Bruno Portela |
Hügel und Täler mit den homogenen Maschen seines städtischen
Gewebes, welche kontrastieren mit labyrinthischen Strukturen, in denen einfache und
begleitende Bauten koexistieren mit monumentalen und einzigartigen Bauwerken.
Zu dieser Identität fügt heute der Ekletizismus der Städteplanung
und der Architektur die Besonderheiten zellartiger, organischer und den Umständen
angepasster Strukturen hinzu, wobei die fragmentierte Umwandlung des ländlichen in
städtischen Grund individualisierte Gewebe entstehen lässt und Brüche akzentuiert.
Am östlichen Flussufer hatte sich die Physionomie der Stadt verwandelt
in eine Ausdehnung von dem Fluss abgewonnenen Terrassen, ohne städtebauliche oder
landschaftliche Identität, gelegen hinter dem Strassen- und Schienengürtel.
Hier hatte sich die Beziehung zum Fluss monofunktionell entwickelt und
das Flussufer, auch aufgrund der Grenzlage zwischen den Gemeinden Lissabon und Loures, war
zu einem degradierten Randgebiet geworden, zu einer Müllhalde von ungesunden und
gefährlichen Industrien, Lagerhäusern, Ausrüstungen und Infrastrukturen -
Ölraffinerie, Lagerung von Ölprodukten, Container und Kriegsmaterial, Kläranlage,
Abfallhalde, städtischer Schlachthof, Docks und Ufer versandet und verwendet zum Abladen
von Schutt, Abfällen und Abwässern unter freiem Himmel.
Der Stadtplanung des Interventionsgebiets der Parque EXPO '98 oblag es,
die Beziehung der Stadt mit dem Fluss aufzuwerten, die Umwelt und die Landschaft
zurückzugewinnen, die Nutzung umzukehren, die Integration dieses Raumes in das Gewebe der
Stadt und die Teilnahme an ihrer Identität zu garantieren - Aufwertung/ Wiedergewinnung/
Integration/ Teilnahme -, wobei als Grundlage die Gestaltung des physischen Raumes und der
Gebäude für die Durchführung der Weltausstellung 1998 diente.
Der Bebauungsplan des Interventionsgebietes bildet in der Essenz seiner Aussage und
seiner Formalisierung die unterstützende Strategie, die die Erreichung dieser
Zielsetzungen ermöglicht. |
Luís Vassalo
Rosa - Architekt und Stadtplaner - 2000.02.01 |
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