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Mehrzweckhalle
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Ausstellungszentrum lissabons
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Gebaude parque EXPO'98
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Gruner turm
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Einleitung; DHURS; PEM;
Die stadt lissabon; Vorgeschlagenes stadtmodell; Die weltausstellung 1998; Der bebauungsplan fur das interventionsgebiet; Die architektonischen referenzen; Die detailplane; Die offentlichen raume; Schlussfolgerung;
Zielsetzungen; Der park der nationen, wie er war...; Umweltstrategie; Die verwaltung der umwelt; Uberwachung; Verbreitung und sensibilisierung; Umwelt-spaziergange; Bildungsprogramm;
Infrastrukturen

Einleitung; Hafenverwaltung von lissabon - was it das?; Docks von santo amaro;
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Die EXPO ’98 und die Agenda 21

Die EXPO ’98, angeregt durch eine Umweltthematik, darf nicht versäumen, an die Fragen anzuknüpfen, die durch die Umwelteinwirkungen der mit ihr verbundenen Bebauung aufgeworfen wurden und eine kreative und folgerichtige Antwort auf sie zu finden. Die Gesellschaft "Parque EXPO’98" hat eine Globale Strategie für Energie und Umwelt festgelegt, die seit den ersten Schritten des Projektes umgesetzt wird, über 1998 hinaus verlängert wird und auf den folgenden Begriffen basiert:

  • Die Energie in ihren verschiedenen Formen und über die Mechanismen von Umwandlung, Transport und Nutzung ist die grösste Störquelle der Umwelt.

  • Unter dem Gesichtspunkt der wirtschaftlichen Nachfrage ist die Energie weder ein Wirtschaftsgut noch ein Produktionsfaktor, sondern eine Dienstleistung.

  • Die Energienutzer fordern die Dienste, die die Energie leisten kann: Heizung, Kühlung, Beleuchtung, Transport, Komunikation usw., unabhängig von der Primärenergieform.

  • Die Energiedienstleistung entspricht der benutzten Energie multipliziert mit der Wirksamkeit. Je höher die Wirksamkeit, desto geringer der Energieverbrauch.

  • Die Städte können als Bezugspunkte oder Kontrolleinheiten betrachtet werden für die Überwachung der natürlichen Ressourcen, da sie einen sehr bedeutenden Teil der natürlichen Ressourcen "konsumieren".

  • Eine Politik der wirtschaftlichen Nachfrage sollte eine offene Auswahl an Primärenergie und Endenergie sicherstellen. Hierin sind die herkömmlichen Energieformen eingeschlossen, die genutzt werden sollen unter Inanspruchnahme der wirksamsten verfügbaren Systeme.

  • Noch wichtiger ist, dass es die natürlichen oder erneuerbaren Energiequellen gibt, deren Nutzung als das Ergebnis der Anwendung einer allgemeinen Nachfragestrategie verstanden werden kann.

  • Die wirksamsten Anwendungen von umweltfreundlicher Energie im besonderen Fall der EXPO ’98 bestehen darin, die Nachfrage nach konventioneller Energie durch effiziente passive und aktive Technologien, die relativ einfach anwendbar sind auf Gebäude und die Stadtplanung zu verschieben.

 


Diese Begriffe wurden in der Globalen Strategie für Energie und Umwelt verkörpert, insbesondere in Strategien für
das Klima und Mikroklima, die Stadtplanung, das Infrastrukturprojekt und das Gebäudeprojekt.

Klima und Mikroklima

Die bei der EXPO'98 aufgegriffene Strategie versucht, das Nutzungspotenzial verfügbarer Energieformen durch die Sammlung und Behandlung spezifischer örtlicher Informationen zu fördern und ihr dadurch eine Gestalt zu verleihen, die den Bedürfnissen der Planer und Projektverantwortlichen angepasst ist.
Diese Information hatte Auswirkung auf die Auswahl der Baumbepflanzung und der Art der Anpflanzung, um angemessene Mikroklimas zu schaffen und nachteilige Wirkungen der Winde in Zonen der öffentlichen Nutzung zu korrigieren.

 

Die Aktionen schlossen ein:

  • Einrichtung einer automatischen Wetterstation am Ort, die die Luft-, Wasser- und Bodentemperatur misst, die relative Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit und Windrichtung sowie die Sonnenstrahlung. (Link zu Umweltmonitoring)

  • Erstellung von Monatsberichten durch das Wetteramt

  • Bestimmung der durchschnittlichen Sonnenstrahlung und des natürlichen Lichts während des Jahres an öffentlichen Plätzen und in im Leitplan der EXPO'98 bestimmten Gebäuden.

  • Studien im Windkanal und im Computer über die Wirkungen der Luftzirkulation an öffentlichen Plätzen und um die Gebäude herum.

  • Umfassende Studie der Massstäbe für Komfort an Aussenanlagen.

 

Stadtplanung

Die Stadtplanung hat als solche ein ausserordentliches Potenzial für die Förderung der Nutzung von umweltfreundlichen Energieformen dadurch, dass sie Regeln festlegt für die Bodenaufteilung, Beschränkungen bestimmt für die Bauhöhe und das Bauvolumen sowie für die Anordnung, die Beziehungen zwischen dem privaten und öffentlichen Eigentum und die Art der Landschaftsbehandlung regelt. Bei der EXPO'98 haben "Bezugsbegriffe" für die Stadtplanung versucht, einige Energie- und Umweltgesichtspunkte einzuführen als objektiven Beitrag zur Feinabstimmung der Lösungen.
Obwohl die Umweltziele des städtebaulichen Planes in diesem Zusammenhang Teil der allgemeineren Ziele sind, konnten bedeutende Ergebnisse erreicht werden.

Einige Merkmale des städtebaulichen Plans:

  • Dynamischer städtebaulicher Raum mit eigener Identität

  • Zusammenhang mit der bestehenden Bebauung

  • Verschiedene Bodennutzungen, äussere Gestaltungen und Arten der Stadtbebauung

  • Aufwertung des Flussufers und der einzigartigen Lichtqualitäten des Geländes "Strohmeer" (Mar da Palha)

  • angemessene Verfügbarkeit von Luft und Licht

  • dichte Bebauung im Dialog mit den traditionellen Bauformen Lissabons

  • bevorzugte Ausrichtung Nord-Süd der Gebäudeaufrisse

  • grösstmögliche Sicht auf den Fluss

  • Bildung von Schallbarrieren entlang der Bahnlinie durch die Abstufung der Gebäude

Infrastrukturprojekt

Städtisches Verteilnetz für thermische Flüssigkeiten

Schätzungen darüber, dass die Heizung und Kühlung in den Gebäuden einen hohen Anteil am gesamten Energieverbrauch auf dem betroffenen Gelände ausmachen, haben zur Einrichtung eines umfassenden Verteildienstes für thermische Flüssigkeiten auf städtischem Niveau geführt als Massnahme für die Energie/Umwelt-Optimierung seitens des Angebots.

Die Zentrale zur Erzeugung von Kälte und Wärme soll ein Erdgas-Turbinen-Generator sein.

Das Verteilnetz für thermische Flüssigkeiten erlaubt umfangreiche Einsparungen durch die Beseitigung von eigenen Zentralen in den Gebäuden, trägt bei zu einer grösseren Energievielfalt und verringert den Verbrauch von Primärenergie und den Ausstoss von Schadstoffen. Auf lokaler Ebene kann die Verringerung des Stromverbrauchs durch die Verschiebung der Nachfrage an Heizung und Klimatisierung über 100 MW liegen. In den Gebäuden bringt die Beseitigung selbständiger Einrichtungen zur Wärme- und Kälteerzeugung Platzvorteile, ästhetische Verschönerungen und Lärmverringerung. Im bebauten Gebiet erlaubt es das Verbot der Klimageräte an Fenstern auf dem betroffenen Gelände der EXPO’98.

Gebäudeprojekt

Das Gebäudeprojekt bei der EXPO’98 wurde ausgerichtet nach Bezugsbegriffen, die im Bereich der Globalen Strategie für die Energie und die Umwelt bestimmt wurden. Deren Ziel war es nicht, ein verpflichtendes Regelwerk von Vorschriften für alle Gebäude festzulegen, sondern vielmehr einem didaktischen Gedanken zu folgen, indem ein Grossteil des Wettbewerbsprozesses, den jede Lösung des Projekts bedeutet, auf die Projektgruppen übertragen wird.

Ganz genau legen die Bezugsbegriffe Richtwerte für die Energiewirksamkeit fest, die zu 50-60% der von den nationalen Vorschriften geforderten Werte für Aktiv- und Passivsysteme entsprechen. Dies ist ein bedeutender Forschritt, da die Projektlösungen einen bedeutenden Anteil an umweltfreundlicher Energie darstellen müssen um diese Richtwerte zu berücksichtigen.

Es wurden einfache Projektlösungen bevorzugt wie die direkte Gewinnung, die Wärmespeicherung in der Gebäudestruktur, die passive Abkühlung durch äussere Beschattung, gefolgt von aktiven Lösungen durch Inanspruchnahme von Systemen, die auf handelsüblicher Energie beruhen. Diese Projektstrategie setzt selbstverständlich eine einheitliche und übergreifende Einstellung voraus, die die EXPO’98 mit der Befragung der Projektgruppen versuchte, anzuregen.

Einige hervorzuhebende Gebäude:

Mehrzweckhalle (Pavilhão Multiusos)
Ausstellungszentrum Lissabons ( Centro de Exposições de Lisboa )
Gebäude der Parque EXPO’98 ( Edifício EXPO'98 )
Grüner Turm ( Torre Verde )

ERGEBNISSE

Die für die EXPO’98 aufgestellten Ziele waren, eine Verringerung des regulären Energiebedarfs um zirka 50% zu erreichen in Bezug auf das eigentliche Gebäude und von zirka 60 bis 70% der gesetzlich vorgegebenen Ziele, die auf die meisten Gebäude mit umweltfreundlichen Systemen anwendbar sind. Dies bedeutet, eine neue Stadt zu schaffen, die bei normalem Betrieb und mit den Bedingungen für vollen Komfort und Wohlbefinden ein Verbrauchspotenzial hat, das halb so hoch liegt wie das irgendeiner anderen Stadt mit den gleichen klimatischen und städtebaulichen Merkmalen.

Ohne erschöpfend sein zu wollen, kann man auf der Ebene der greifbaren Ergebnisse die folgenden nennen:

  • Einfluss auf den städtebaulichen Plan und die Bebauungspläne in vielen Gesichtspunkten, wobei es nicht realistisch wäre, dies ausschliesslich diesem Gebiet zuzuschreiben, was aber Ausdruck findet in der gesetzlichen Formulierung der Bebauungspläne.

  • Schaffung eines Kälte- und Wärme-Netzes mit einer Strukturbildung für Energiedienstleistungen für Heizung und Kühlung.

  • Unterstützung im offenen und fruchtbaren Dialog mit den Verantwortlichen für die Gebäudeprojekte, sowohl bei der Architektur als auch bei den Energiesystemen.

  • Bedeutende Verringerung der installierten Leistungen und der geschätzten Energie für die verschiedenen Gebäude im Rahmen des allgemeinen Ziels von 50% Reduzierung.

Wenn diese Ergebnisse in die Information ungewandelt werden, die den Wirkungen hinsichtlich der vermiedenen CO2 Produktion und den Hygiene- und Komfort-Bedingungen entsprechen, in Innenräumen oder aussen, dann wird es möglich sein, die Bedeutung der Energie/Umwelt – Erörterung, die hier in bescheidener Weise aufgezeigt wird, zu bemerken.

© 1999 Câmara Municipal de Lisboa
© 1999 Parque EXPO 98, S.A.
© 1999 Administração do Porto de Lisboa
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