Die Weltausstellungen
stellen Gelegenheiten dar zur städtebaulichen Einzigartigkeit und Innovation - neue
technische und architektonische Tendenzen -, bilden Meilensteine der städtischen
Entwicklung der Orte, an denen sie stattfinden, und als solche sind sie ein Faktor der
städtebaulichen Dynamik.
Die Weltausstellung 1998 wird entscheidend dazu beitragen, Lissabon in
eine Stadt der Zukunft zu verwandeln, wobei sie den Ausgangspunkt für eine globale
Veränderung darstellt.
So befand der Bebauungsplan, als die Durchführung der EXPO '98 auf
begrenztem Raum und in begrenzter Zeit eine städtische Konzentration und Nutzungsdichte
gebot, unterstützt durch viele Zufahrtstrassen und Parkplätze von angemessener
Kapazität, bei einer möglichen Tendenz zum anschliessenden Leerstehen als urbane Wüste.
Es war also nicht ausreichend, dem Plan des Ausstellungsbereiches eine
städtische Struktur zu geben; es musste dafür gesorgt werden, dass diese Struktur sich
in die Stadt integriert und ein städtisches Gewebe bildet, welches innovativ und
gleichzeitig einzigartig, zentral und multifunktionell ist.
So wird die Durchführung der EXPO 98 den Bereich des
Interventionsgebietes markieren und einen Moment darstellen, in dem:
- Die Stadt Lissabon sich im Osten neu zentriert und sich als Zentrum des Grossraums
Lissabon konstituiert - das Zentrum bezieht sich nicht mehr auf das Kerngebiet, welches
Randgebiete schafft, sondern entspricht einem ausgedehnten Gebiet mit vielen Zugängen und
unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten.
- Der öffentliche Raum nimmt die Grössenordnung des Fussgängers wieder auf und wird
entworfen als strukturierende Komponente des Zentrums und der Form der Stadt. Hiermit
verknüpft ist eine neue Ästhetik der städtischen Landschaft und die innovative Bebauung
und Verwaltung dieses Raumes.
- Die Weltausstellung 1998 hinterlässt das Erbe ihrer Durchführung, was den Städtebau
anbelangt - neue Morphologien und Typologien -, die Architektur - neue Gebäude und
Technologien -, kulturelle Aspekte - neue städtische Manifestationen - und neue
städtische Dienstleistungen - technische Galerien für die Installation von
Infrastrukturen, zentrale Wärmesteuerung, automatische und selektive Abfallaufnahme,
fortschrittliches Telekommunikationsnetz.
- Die Kurzlebigkeit und die mit ihr verbundenen städtischen Geschehnisse werden als
Komponenten der Stadt verstanden.
- Das städtebauliche und architektonische Projekt reflektiert die Verallgemeinerung der
informatischen Informations- und Kommunikationstechniken, welche neue konzeptuelle
Herangehensweisen und neue Formen der Verwirklichung und Verwaltung des Stadtprojektes und
seiner Überwachung ermöglichen.
- Das Umweltprojekt reflektiert die Diagnose und die Intervention in den Bereichen der
Geologie; der Bodenqualität; der Grundwässer und der Oberflächenwässer, der Luft; des
Lärmschutzes; des Schutzes der biologischen Gemeinschaften; der Umwandlung der
Müllhalde; der Verbesserung der Kläranlage.
- Das städtebauliche Projekt und das Umweltprojekt beinhalten strategische Pläne zur
Förderung des Immobilienbereiches; der Mobilität; der städtischen Infrastrukturen; der
Landschaftsstrukturen und der Strukturen der öffentlichen Räume; des Handels; der
Sicherheit; der Umwelt; der Energie, des Wassers und der Materialien; der Information.